Die Rettung des Prora-Zentrums: Ein Kampf für die Identität der Proranerinnen und Proraner

Das Prora-Zentrum, ein Eckpfeiler der Auseinandersetzung mit der NS- und DDR-Geschichte in Mecklenburg-Vorpommern, sieht sich mit finanziellen Turbulenzen konfrontiert. Die Insolvenz des renommierten Vereins, ansässig in der monumental-historischen Hinterlassenschaft von Prora auf der Insel Rügen, ist ein Weckruf für die Bewahrung unseres kulturellen Erbes.

Die stellvertretende Vereinsvorsitzende, Kerstin Kassner, benennt die Hauptursachen für die prekäre Lage: steigende Mindestlöhne und exorbitante Energiekosten haben die finanziellen Mittel des Vereins überstrapaziert. Insbesondere das schlecht isolierte ehemalige NVA-Wachgebäude, das als Vereins- und Ausstellungsräume dient, hat zu drastischen monatlichen Energieausgaben geführt.

Historiker schlagen Alarm angesichts der drohenden Insolvenz. Die Verwandlung von Teilen der monumentalen Bauten in eine Ferienanlage hat dazu geführt, dass die düstere Vergangenheit des Ortes allmählich verblassen könnte. Andreas Nachama, Experte für NS-Geschichte, betont die Gefahr eines unwiederbringlichen Verlusts an historischem Bewusstsein.

Doch es gibt Hoffnung. Vereinsmitglieder setzen alles daran, den Fortbestand zu sichern. Privateinlagen sollen helfen, die Verbindlichkeiten zu begleichen und die Bildungsarbeit sowie die Ausstellung aufrechtzuerhalten. Zusätzlich wurde ein Hilferuf an das Land gesandt, um Unterstützung bei der Bewältigung der finanziellen Herausforderungen zu erhalten.

Die Bedeutung der Rettung des Prora-Zentrums geht weit über die finanziellen Aspekte hinaus. Es geht um die Bewahrung der Identität der Proranerinnen und Proraner, die Verankerung ihrer Geschichte und die Erinnerung an die dunklen Kapitel der Vergangenheit. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir sicherstellen, dass die Lehren aus der Geschichte nicht verloren gehen und dass die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und der DDR-Diktatur lebendig bleibt.

Wir, die Wählerinitiative „aus der MITTE“ engagiert sich für den Erhalt des Prora-Zentrums

Die Wählerinitiative “aus der MITTE” setzt sich vehement für den Erhalt des Prora-Zentrums ein. Bereits im Hauptausschuss haben wir die Lösungsansätze der Gemeindeverwaltung und des Eigenbetriebs Binzer Bucht Touristisch begleitet und unterstützt. Es ist wichtig, die historische Bedeutung dieses Ortes zu bewahren und weiterhin Bildungsarbeit zu leisten.