Erinnerungen und Bedeutungen des 1. Mai:
Vom Kampftag zum Feiertag

Heute werfen wir einen Blick zurück und erkunden die faszinierende Geschichte des 1. Mai – eines Tages, der tief in der Arbeiterbewegung verwurzelt ist.

Der Ursprung dieses besonderen Tages geht auf das Jahr 1886 in den USA zurück, als tausende Arbeiter für die Einführung des 8‑Stunden-Tages auf die Straße gingen. Dieses historische Ereignis legte den Grundstein für eine weltweite Bewegung.

In Deutschland begann die Tradition des 1. Mai im Jahre 1890, als die SPD diesen Tag zum ersten Mal offiziell als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ ausrief. Doch nicht alle Kapitel dieser Geschichte sind ruhmreich: 1933 missbrauchten die Nazis den Tag für ihre Propagandazwecke und erklärten ihn zum „Tag der Arbeit“.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der 1. Mai erneut als Feiertag bestätigt. In der DDR war dieser Tag eine Mischung aus Politparade und Volksfest, während im Westen der Tag für gewerkschaftliche Kundgebungen und kulturelle Veranstaltungen genutzt wurde.

In unserem schönen Binz und in Prora hat sich der 1. Mai zu einem Volksfest entwickelt, das die Gemeinschaft zusammenbringt. Unsere lokale Tradition, wie das Anbaden, sind fester Bestandteil des Feiertages.

Erinnerungen von Einheimischen aus Binz verleihen dem Tag eine persönliche Note:

Der Mai war für mich als Kind in Binz immer ein besonderer Monat: „Ich durfte endlich Kniestrümpfe tragen. Selbst wenn es noch so kalt war, zog ich sie an. Manchmal wurden die Knie fast blau vor Kälte, dann gab ich nach und zog warme Hosen an“

Ein anderer Zeitzeuge erinnert sich:
„Von 1975 bis 1985 trafen wir uns am Großbahnhof – die Jungpioniere mit blauem Halstuch, die Thälmannpioniere mit rotem und die FDJler in ihrer blauen Bluse. Jeder von uns hatte seine Mainelke stolz an der Brust. Auf dem alten Sportplatz wurde im Anschluss bei Gulaschkanone und Bier gefeiert und das Fußballspiel der alten Herren angefeuert.“

Lasst uns diesen Tag nutzen, um über die Geschichte und die Bedeutung des 1. Mai nachzudenken und gleichzeitig die kulturelle Vielfalt und Gemeinschaft zu feiern, die er heute repräsentiert.